SPD Schwieberdingen

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Karl-Mommer – ein streitbarer europäischer Geist

Veröffentlicht am 29.03.2010 in Allgemein

SPD feiert den 100. Geburtstag von Karl Mommer mit Festakt und Ausstellung

„Geprägt durch Verfolgung, Vertreibung und Exil war Karl Mommer ein streitbarer Sozialdemokrat in allen Positionen und Ämtern, in denen er wirkte“, so charakterisierten Veronika Sonntag vom SPD-Kreisvorstand und die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion in Ludwigsburg Elke Kogler- sie haben die Ausstellung federführend vorbereitet- den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Karl Mommer, welcher am 13.03.2010 einhundert Jahre alt geworden wäre.

Der Mann mit Kante und Humor vertrat in der Zeit von 1949 bis 1969 die SPD im Wahlkreis Ludwigsburg 20 Jahre lang im Deutschen Bundestag und errang dabei dreimal das Direktmandat. Der SPD Kreisvorsitzende Wolfgang Stehmer beschieb ihn als einen Mensch, der sich zeitlebens für die Achtung der Menschenrechte einsetzte, sein soziales Engagement war für ihn neben seinem umfangreichen politischen Wirken selbstverständlich.
Sein Leben und Wirken würdigte die SPD im Kreis Ludwigsburg im März mit einem Festakt zu seinem 100. Geburtstag. Vier Kinder aus erster Ehe und sein letzter persönlicher Referent waren ihm zu Ehren in das Haus der SPD in die Ludwigsburger Bärenstraße gekommen. In seiner Festrede betonte Claus Schmiedel, der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, dass Mommer die repräsentative Demokratie aus geschichtlichem Bewusstsein heraus gelebt habe. Er sei wachsam gewesen gegenüber den großen Entwicklungen, habe Diktaturen kritisch beobachtet, aber niemals seinen Wählerauftrag vergessen.
Karl Mommer, der Sohn eines Metallarbeiters aus Wevelinghoven im Rheinland, war als 20jähriger in die KPD eingetreten und wurde wegen illegaler Arbeit für die Partei 1934 von der Gestapo verhaftet. In einem Prozess wegen Hochverrats wurde er zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt. Unmittelbar nach Verbüßung seiner Haftstrafe floh er nach Belgien. Ein Wendepunkt im Leben von Karl Mommer war das Jahr 1937, als er mit der KPD brach und in die SPD eintrat. Nachdem er den Krieg als Bauer in Südfrankreich den Krieg überstanden hatte, wurde er zu einem „Mann der ersten Stunde“, der sich für den Aufbau einer freiheitlichen Demokratie einsetzte und eine scharfe Abgrenzung zum Kommunismus vertrat.
Als „einen aufrechten, integeren und wehrhaften Demokraten, auf den man sich verlassen konnnte“ beschrieb ihn auch sein letzter persönlicher Referent Burkhardt Siebert bei seiner Rede auf dem Festakt. „Mommer war im positiven Sinne machtbewusst“, so Siebert weiter. Er habe nie die Bodenhaftung verloren und immer die Sorgen und Nöte der Menschen erfasst. „Karl Mommer hat die Sprache des Volkes gesprochen, ohne sich in Floskeln und Hülsen zu flüchten“, betonte Siebert. Zu seinen Themen zählten insbesondere die Saarpolitik sowie die wirtschaftliche und politische Integration Europas. In zahlreichen Gremien stellte er seine große politische und parlamentarische Erfahrung zur Verfügung, so etwa im Beirat für Entschädigungsfragen oder als Vorsitzender der Atlantischen Gesellschaft.
Die Ausstellung über das Leben und Wirken von Karl Mommer ist bis zum 09. April täglich von 14 bis 17 Uhr in Ludwigsburger Haus der SPD in der Bärenstraße 5 zu sehen. Die Festschrift zur Ausstellung kann bei Elke Kogler, Tel. 07150 8476 oder Elke.Kogler@web.de angefordert werden.
Zudem kann man sich ab sofort für den „Karl-Mommer-Preis“ bewerben. Mit ihm soll gemeinnütziges Engagement im Landkreis Ludwigsburg gewürdigt werden.

Termin:
Der nächste SPD-Stammtisch findet am Donnerstag, den 01. April, ab 19:30 Uhr im „Schwieberdinger Hof“ statt.
Lutz Enzensperger

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