SPD Schwieberdingen

Wolfgang Stehmer (links) erläutert die Entwicklungsachsen

„Was bedeutet der Regionalplan für Schwieberdingen?“, diese Frage stand im Mittelpunkt einer interessanten Diskussionsrunde am Donnerstag, den 14. Februar.

Zunächst führte Wolfgang Stehmer sachkundig und anschaulich in das doch eher trocken anmutende Thema ein. Er hatte dazu ein druckfrisches Exemplar des 600 Seiten umfassenden Entwurfs des Regionalplans 2020 mitgebracht. Dieser Entwurf wird diese Woche im Regionalparlament verabschiedet und geht dann allen betroffenen Gemeinden zur Stellungnahme zu.

Dem Regionalplan liegt der Gedanke zugrunde, dass die Region, um auch in Zukunft lebenswert, leistungsstark und ökologisch intakt zu bleiben, ein langfristig und fachübergreifend angelegtes Gesamtkonzept braucht.
Die Festlegungen des Regionalplans wirken sich direkt auf das Leben der Menschen in der Region aus: Wo sollen in den nächsten 15 Jahren neue Gewerbeschwerpunkte entstehen? Wo ist Platz für größere neue Wohngebiete? Welche Räume sollen freigehalten und geschützt werden? Wo sollen wichtige neue Straßen und Bahnlinien entstehen? Schon anhand dieser Fragestellungen wird deutlich, wie wichtig diese Planungen auch für Schwieberdingen sind, denn die Rahmenbedingungen jeder weiteren Entwicklung werden hier vorgegeben.
Die Entwicklung soll sich dabei an so genannten Entwicklungsachsen (in erster Linie orientiert an Autobahnen, Schienenstrecken und Bundesstraßen) ausrichten. Da Schwieberdingen an keiner dieser Achsen liegt, wird unserer Gemeinde lediglich eine „Eigenentwicklung“ zugestanden. Dies bedeutet, dass letztendlich strenge Begrenzungen unter anderem für die weitere Ausweisung von Bau- und Gewerbegebieten vorgegeben werden.

Aus Schwieberdinger Sicht wird dabei das weit überdurchschnittlich hohe Verhältnis von Arbeitsplätzen zur Einwohnerzahl und das daraus folgende große Verkehrsaufkommen („Pendlerströme“) zu wenig berücksichtigt. Eine gute Anbindung an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs, seien es die Busverbindungen oder auch das „Bähnle“, sind für Schwieberdingen deshalb besonders wichtig. In der ganzen Region ist der Anteil des ÖPNV zu niedrig, es ist darum eine der ganz großen Aufgaben der Region, dies zu verbessern.
Neben der nicht enden wollenden Diskussion über den Erhalt und die Attraktivitätssteigerung der Strohgäubahn wird künftig auch die mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke von Ludwigsburg nach Markgröningen mit der Verlängerung einerseits bis in das Schwieberdinger Industriegebiet und andererseits bis nach Remseck eine große Rolle spielen.
Bei den nun anstehenden Beratungen des Regionalplanentwurfes werden wir besonders darauf achten, dass die speziellen Schwieberdinger Belange berücksichtigt werden, auch wenn der Einfluss einer einzelnen Gemeinde auf übergeordnete Planungen nicht allzu groß ist. Hier müssen wir durch gute Argumente überzeugen.

Wolfgang Stehmer beim Bürgergespräch in Schwieberdingen

Am Ende der lebhaften und unterhaltsamen Diskussion berichtete Wolfgang Stehmer kurz über Aktuelles aus dem Landtag und der SPD-Landtagsfraktion. Alles in allem war es ein sehr interessanter Abend und wir sind uns sicher, dass dies nicht das letzte Bürgergespräch mit Wolfgang Stehmer in Schwieberdingen bleiben wird.

Terminvorschau
Die Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Schwieberdingen findet am Donnerstag, den 13. März, ab 19:00 Uhr im Restaurant Mythos statt.
Lutz Enzensperger